Der Tod und ihre Tochter
Ein Haus. Mein Haus. Meine Wohnug, irgendwas dazwischen. Ein umgefallener
Baum und windschiefe Wände. Ich steige aus dem Taxi aus und renne über die
Straße. Ein Gemisch aus verschiedenen, damaligen Häusern und Wohnungen in
denen ich lebte, erwartet mich hinter der Haustür. Ich gehe einen engen Flur
entlang und öffne die linke Tür am Ende des Ganges. Die Wände meines Schlaf-
zimmers haben sich in der Zimmerecke von einander getrennt und ich schaue
von meinem Bett aus ins Grüne. Warmes Licht fällt durch den klaffenden Spalt.
Ich gehe weiter. Ein anderer Raum, ein anderes Haus. Unser altes Wohnzimmer.
Keine Möbel. Der Boden ist völlig durchlöchert. Jeder Schritt gefährlich, jede Be-
wegung löst erneut Teile des Bodens und lässt sie in die Tiefe fallen. Fassungslos
und hilfesuchend drehe ich mich um. Ich bin allein.
Ein Keller voll mit Kisten die keine sind. Das Licht bringt Grauen. Tote Tiere-
überall in den Käfigen um mich herum liegen tote Tiere. Aus manchen Käfigen
ist das Leben völlig gewichen, in anderen existiert es noch dazwischen. Egal
wo ich hin schaue und wie weit ich in die Gewölbe vordringe, der Tod hüllt mich
ein. Arten, die nicht zusammen gehören, wurden zuerst hinter Gittern und letzten
Endes auch im Tode vereint. Chaos. Was soll ich hier? Ein furchtbar beklemmendes
Gefühl ergreift mein Herz. Ich kenne diesen Ort. Ich war schonmal hier. Ich habe
all das schonmal gesehen. Ordnung, hier musst Ordnung rein. Völlig perplex be-
ginne ich zuerst Lebend von Tot zu trennen und zu beerdigen. Ich fange an zu
retten was zu retten ist, bringe die Tiere gemäß ihrer Art zusammen und vorallem
auch unter. Plötzlich öffnete sich irgendwo eine Tür, ich halte inne und lausche.
Wenig später steht eine alte Dame vor mir. Sie trägt einen Mantel, dunkelbraun,
hat die Henkel einer recht großen Handtasche über dem Arm hängen und in der Hand
einen Stock. Ihr weißes kurzes Haar wird von einer altmodischen, aber passend
zu ihrem restlichen Stil, dunkelbraunen Mütze bedekt. Sie ist freundlich und bietet
ihre Hilfe an. Ich schaue die Dame an und stellte fest, das sie kein Gesicht hat.
Panik steigt in mir auf. Ich packe die Dame beim Arm und will sie hinaus bringen,
doch wir laufen im Kreis. Dann rieche ich ES. Nur für einen kurzen Moment, aber
dieser Geruch hatte sich vor Jahren eingebrannt. der Geruch des Todes. So flüchtig
und doch so prägnant. Als ich aus meiner Starre erwache, ist die Dame nicht mehr
an meiner Seite, obwohl ich sie nicht losgelassen hatte. Statt dessen stehe ich vor
einem weißen Kaninchen. Als ich es auf den Arm nehme, stellte ich fest, das es blutet.
Am Hals, aber ich finde keine Wunde.
Ich öffne die Augen, das beklemmende Gefühl ist immer noch da, die Sonne lugt
durch die Spalten der Vorhänge. Betäubt stehe ich auf, gehe ins Bad, danch in die
Küche und nehme mir einen Kaffee. Mein Hund begrüßt mich und schaut mich aus
verschlafenen, treuen Augen an und wedelt. Ich wandel weiter durch die Wohnung.
Die Bilder immer noch in meinem Kopf, den Geruch noch in der Nase. Dieses Szenario
kannte ich tatsächlich. Aus anderen Träumen. Aber niemals war da dieser Geruch.
Aber jedesmal begann ich von neuem das Chaos zu ordnen und Platz für das ver-
bliebene Leben zu schaffen.
Was also will mein Unterbewusstsein mir damit sagen? Will es mich warnen? Ist es
ein altbekanntes Problem oder schwindet etwas anderes aus meinem Leben? Ist es
vielleicht die Angst, lang lieb gewonnenes zu verlieren? Es brodelt unter der Oberfläche
und auch ich habe meine Leichen im Keller, im Sinne von nicht verarbeteten Erlebnissen,
wie jeder von uns.
In meinem Keller ist es der Tod, den ich versuche aus meinem Umfeld zu schaffen.
Der aber immer mal wieder vorbei schaut und anklopft. Des nachts.
fusion.F. - 27. Okt, 00:23
Es war wieder so eine Nacht und ich frage mich, ob es irgendwann
aufhören wird...
Ob irgendwann der Tag kommen wird, an dem mich meine
Erinnerungen nicht mehr quälen.
An dem einzelne Worte nicht mehr so sehr mit der Vergangenheit
verknüpft sind, das sie mich aus dem Leben werfen, mir die Luft
zum Atmen nehmen und meine Gedanken zum Kreisen bringen...
Heute Nacht habe ich unseren Schmerz gefühlt...
Deinen - Meinen
...
Ich war allein, lag in meinem Bett und schaute fern.
Mein Hund lag neben mir und schlummerte friedlich vor sich hin.
...
Es braucht nur ein Wort, ein enziges, um eine Serie von Bildern und
Gefühlen auszulösen.
Ich habe mich selbst überrollt, von innen heraus...
Einsam, hilflos und klein fühle ich mich in solchen Momenten.
Dein Bild hängt in meinem Kopf, deine Gefühle in meinem Herzen
und die Angst in meinem Bett.
Angst davor, der Zustand hält an, dieses Gefühl könnte bleiben, es
könnte mich zerreißen...
Die plötzliche, tiefe Einsamkeit ist unerträglich.
Tränen sind nicht mehr aufzuhalten und der Puls geht hoch, Druck
baut sich auf, als wollte alles hinaus...
Das schwarze Loch frisst und schluckt weiter, bis nichts mehr in mir
zu sein scheint, außer dieser Gedanken...
Mein Kopfkissen ist nass und ich kann nicht aufhören zu weinen.
...
Ich legte mich neben meinen Hund, kuschelte mich an ihren Rücken
und vergrub mein Gesicht in ihrem Fell, versuchte im selben
Rhytmus zu atmen und fühlte ihren Herzschlag, bis ich einschlief...
fusion.F. - 5. Mai, 23:42
...kam ich erst morgens um 2 nach Haus, bin gedankenverloren
durch die Nacht gefahren,eine schöne, klare Nacht...
Ich hatte dieses Gefühl... Unbehagen- hatte ich etwas vergessen?
Mittags um 1 hatte ich zwei Referate zu halten, Biologie-
Gerinnungsfaktoren und Wirtschaft. Ich war vorbereitet.
Am Ende der Informatikstunde klingelte mein Handy, es klingelte
und klingelte und klingelte.
7 Anrufe in Abwesenheit, Nummer mitgesendet.
Wieder ein seltsames Gefühl, was war los, was ist passiert?
Ich stand auf dem Schulhof und lieh mir von einer
Klassenkameradin das Handy und rief diese
Nummer zurück- ein Mann meldete sich, wusste aber wohl nichts
mit meinem Namen anzufangen und gab mich an seinen Kollegen
weiter...
Dieser offensichtlich ebenfalls verwirrt, dann aber doch in der Lage
mich einzuordnen, ich bat um Rückruf...
Mein Handy klingelte, ich nahm ab...
"Kriminalpolizei, sie wissen worum es geht?"
Ok was hab ich gemacht?
"Nein, ich weiß nicht worum es geht! Worum geht es denn?"
Schweigen am anderen Ende des Hörers, dann : "Wir haben Ihre
Mutter in ihrer Wohnung gefunden, sie ist verstorben, aber können
wir eben erst ihre Personalien klären?"
Stillstand...
Da war er, der Anruf vor dem ich mich seit Jahren gefürchtet habe,
da war er - unwirklich!
Ich war in der Schule... Das kann nicht wahr sein...
Ich konnte nicht atmen, mich nicht bewegen, ich konnte dem Mann
seine Fragen nicht beantworten, mein Kopf war leer!
Ich musste meinen Ausweis hervor kramen um dem Beamten
mitzuteilen wer ich war...
Danach war alles anders...
Ich drehte mich um und alles was mir zu den fragenden Gesichtern
einfiehl war:"Sie ist tot"
Am liebsten hätte ich mich versteckt, wäre weg gelaufen.
Ich hatte schon oft darüber nach gedacht wie es sich an fühlen
würde, aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was in diesem
Moment in mir vorging...
Ich war nicht da, das war nicht passiert, ich träume, es zerreißt
mich...
Leere, Stille, Einsamkeit- alles zusammen in mir drin...
Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich mich auf der Stelle in Luft
aufgelöst.
Ich verkroch mich in meinen Rollkragen und weinte, während der
Schmerz immer größer und die Worte in meinem Kopf immer lauter
wurden...Sie ist tot...
Ich wollte weg, nach hause, mich nicht anstarren lassen.
Zuhause angekommen saß ich vor meinem Rechner und starrte die
Decke an.
Was nun? Was tun?
Ich hatte Ewigkeiten meine Jacke und meine Schuhe an und saß
einfach nur da und weinte.
Heute vor einem Jahr war der unwiklichste Tag meines Lebens.
Hätte ich etwas tun können? Warum habe ich nicht gestern noch
angerufen?
Warum bin ich nicht bei ihr vorbei gegangen?
Warum, warum, warum?
Heute ein Jahr später macht es mich immer noch sprachlos und
fühlt sich an wie gestern, diese Erinnerung hat sich eingebrannt
und ich habe noch immer keine Antworten.
Begreifen ist relativ, damit umgehen schwer.
Aber es wird gehen, es muss, es ist besser so.
Heute, ein Jahr später...
Es regnet, der Himmel weint für mich...
Ich habe mich immer noch nicht verabschiedet.
fusion.F. - 16. Okt, 17:21
Nun sitz ich hier, 8 Stunden vor meinem großen Tag...
Wenn ich könnte, würde ich dich anrufen oder bei dir vorbei kommen, dir
erzählen, welches Gefühl mir Angst macht und welche Geschichte mir das
Leben auf die Seele schreibt!
Ich würde nur zu gern die Freude und Bedenken mit dir teilen...
Sehen, wie du mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehen
lässt; Hören, wie du sagst: Pass auf dich auf und meld dich wenn du angekommen
bist.
Wie sehr wünsche ich mir, dir das alles sagen zu können...
Ich vermisse deine Art, deine Fürsorge und deinen Blick.
Den Blick, einer Mutter die ihre Tochter ins Leben schickt, den der das Leben geprägt
hat.
Der Moment in dem die Augen sagen: Ich liebe dich und ich bin immer für dich da!
Ich vermisse die Möglcihkeit hallo zu dir zu sagen und dich in den Arm zu nehmen...
Mir bleiben nur die Gedanken und Bilder an dich, an unsere Zeiten, Erlebtes und
die Erinnerung an das Glück, welches wir hatten...
Dabei bräuchte ich grade so vieles mehr...
Mehr als die Tränen, die ich vergieße, während ich Zeilen an dich richte, die dich
in diesem Leben nicht mehr erreichen werden.
Das Leben und anderes mehr, hat mir die Möglichkeit genommen, mich in diesem
Moment und bei diesem Schritt, nicht so einsam zu fühlen...
An meinem letzten Abend in der Stadt, in der ich mein Leben verbracht habe, die
Nacht nicht so furchtbar schwarz und wehmütig zu sehen...
Mir bricht das Herz, bei dem Gedanken daran, dass ich nicht der letze Mensch war,
den du angerufen hast...
Es tut mir weh zu wissen, dass du alleine sterben musstest...
Dass unsere letzen Worte so voller Hass waren...
Heute verlasse ich diesen Ort ohne deine Anwesenheit, ohne mich verabschieden zu
können, ohne auf ein "bis bald"; mit dem Wissen, dass ich all diese Worte ein Leben
lang in meinem Herzen tragen werde...
Dass ich, egal wie viele Schritte ich gehe, wie viele Wege ich einschlage, niemals
mehr bei dir ankommen werde, dass ich mein ganzes Leben noch vor mir habe
und ich dich nicht daran Teil nehmen lassen kann...
Du warst der Mensch, der mich, mein Denken, Handeln und Fühlen am meisten verstanden
hat, weil du nicht viel anderst warst als ich jetzt.
Ich werde noch so viele Lieder für dich hören, soviele Sterne für uns sehen, sie zusammen
zu einem Ganzen mischen und um dich weinen, dich vermissen und mich einsam fühlen...
Aber so ist es eben, ich muss weiter gehen, weiter leben...
...ohne dich!
Ich vermisse dich!
fusion.F. - 12. Sep, 01:22
...es waren selbst die Rosen, die weinten an diesem Tage.
Das Ticken der Uhr begann die Zeit unerträglich werden zu lassen.
Die Ungläubigkeit dessen was passiert war, ließ mich erstarren.
Reihen von Bildern und Sätze ohne Zusammenhang rauschten durch
meinen Kopf und diese entsetzlichen Worte, von denen ich die
Befürchtung hatte sie irgendwann zu hören, hallten in der Leere
wieder... - in meiner Leere...
Ich weiß nicht wie viele Minuten und Stunden ich hier saß, in
meinem Zimmer, sprachlos und weinend, nicht in der Lage meine
Jacke und Schuhe auszuziehen.
Ich starrte Wände an in der Hoffnung sie würden mir Antworten
auf die vielen Fragen in meinem Kopf geben, wickelte mich in
meine rote Wolldecke und suchte Trost...
Mir war kalt, fürchterlich kalt und müde aber der Schlaf wollte mich
nicht halten... Meine feuchten und wunden Augen ließen die Blicke
schweifen um etwas zu finden das Innen ankam, etwas das man
hätte in dieses klaffende Loch der Verständnislosigkeit und des
Nichtbegreifens hineinsetzen können.
Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschaudert doch,
wenn es plötzlich kalt wird....
Und man fühlt sich allein, am Tage noch mehr als in der Nacht
und als der Himmel mir seine schönsten Farben zum Morgengruß
schenken wollte, wünschte ich es würde regnen.
Ich fühlte mich klein und hilflos, wollte raus, wollte mich
verstecken, war rastlos und fremd, wusste nicht was ich denken
sollte und diese Worte kehrten immer wieder...
Fraßen sich in meine Gedanken und ließen mich der Endgültigkeit
ihrer Bedeutung wissen...
...sie ist tot...
Was bleibt ist ihr Schweigen - unser Schweigen.
Und Fragen, so vieles war noch zu fragen und zu sagen.
Doch es wird nun kein Wort mehr über ihre Lippen kommen,
keines von uns ihr Ohr erreichen...
Die Vögel sind verstummt und die Blumen verblüht...
Dunkelheit kriecht in uns hinein, wenn der Tag sich so
früh verabschiedet, Erinnerungen an Gesagtes, nie
ausgesprochenes und vergangene Zeiten werden wach...
Eine Kerze über meinem Bett, vermag mir einen Schimmer
von Hoffnung zu geben und ihr Leuchten wacht über den
unruhigen Schlaf...
Verworrene Träume kriechen am Morgen in die Realität,
und die zu tragednen Lasten fallen beim ersten Augenaufschlag
auf mich herab, das Aufstehen fällt schwer und die Müdigkeit
richtet sich von Tag zu Tag mehr häuslich in mir ein und
erschwert das Denken.
Aber ich stehe auf, ich trage und ich schaue nach vorn durch den
Schleier der mir immer weniger die Sicht zu nehmen schein.
Nach vorn, das Leben geht weiter, mein Leben geht weiter.
Am Freitag heißt es Abschied nehmen, die letzte Hürde hinter
sich bringen und die Trauer Einzug nehmen lassen...
Danach geht es wieder bergauf, mit dem Wissen von Gestern
und dem Denken von Morgen...
Du bist nicht tot.
Du wechselst nur die Räume.
Du lebst in uns und
gehst durch unsere Träume.
michel angelo
Ich werde sie in meiner Erinnerung tragen und aufbewahren,
diesen einst so glanzvollen Menschen dessen Leben am Ende
durch soviel Unglück geprägt war...
Dies hat nun ein Ende und nun lebt sie weiter, an einem
anderen, besseren Ort...
Sie ist ein Teil von mir, hat mir das Leben geschenkt und mich
zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin und ich bin dankbar
dafür und werde sie auf ewig in meinem Herzen tragen.
...es waren selbst die Rosen, die weinten an diesem Tage,
um Verständnis baten für ihr Schweigen und ihre Blätter in
ein Meer aus Tränen fallen ließen...
...Bäume deren Flüstern nach einem Blätterregen des Herbstes
verloren ging und das Herz, dessen Einsamkeit in die alles
schluckende Stille der Welt hinaus schrie...
...es war die Liebe und die Hilflosigkeit, die an diesem Tage so
fürchterlich schmerzte und bald Narben hinterlassen werden...
FUSION
fusion.F. - 27. Okt, 18:46
Es kommt immer wieder,
er kommt immer wieder...
In stillen und einsamen Momenten
streckt er dir seine
heuchlerischen Hände entgegen und
bietet heimtückische
Hilfe...
Hat sein Geist erst einmal Besitz
von dir genommen,
wirst du ihm verfallen,
bis er dich mit seiner Gier erstickt.
Er frisst jeden deiner Gedanken und
raubt dir alle realitätsnahen
Träume...
Er setzt dich auf sein Boot und
treibt dich aufs offene Meer...
Bis du alles verloren hast -
außer ihn.
Der Weg an Land scheint aussichtslos
und selbst wenn du es bis dahin
geschafft hast,
winkt er dir verlockend zu,
ruft und greift nach dir,
will dich in seinen warmen betäubenden
Nebel einhüllen und dir die
Augen vor der Wahrheit schließen...
Er macht dich einsam und
selbstzerstörerisch...
Sperrt die Wege zu den Liebsten
und zum Herzen selbst.
Du lebst für ihn, mit ihm, in ihm.
In seiner Welt.
Du musst ihn verstecken,
Wege finden um lang genug mit ihm
allein zu sein,
Lügen finden die ihn verbergen,
während er
seelen ruhig an dir frisst...
Dich zerstückelt und deinen Atem schluckt...
Hör auf damit! lebe... Atme...
FUSION
fusion.F. - 10. Aug, 23:47
Ich habe gestern mit einen Menschen telefoniert,
mit dem ich seit 9 Jahren nicht mehr wirklich geredet hab...
Den ich seit 9 Jahren nicht mehr wirklich kannte...
Ich habe sehr lange den selbstzerstörerischen Verfall dieses Person
hilflos mit angesehen...
Aber wo war da die Person die ich einst so liebte und die mir
das Leben gab, die mir sagte du bist das Größte was es gibt auf
der Welt?
Dazwischen?
Zwischen Verfall und Tod und Medikamenten und Alkohol...
Da glaubte ich an manchen Tagen diesen einst so wundervollen
Menschen gesehen zu haben, für einen Augenblick.
Hinter dem ganzen Hass und dem Schmerz gab es noch was?
Ich war mir sicher, da musste etwas sein.
Ein Mensch verschwindet nicht einfach so und ist trotzdem da,
eine Persönlichkeit löst sich nicht einfach auf...
Sie schläft, ist eingenebelt, halb versunken, aber irgendwo
ist sie noch.
Dann klopfte letztes Jahr der Tod an die Tür dieses Menschen
und warf mich aus meinem Leben...
Alles rauschte an mir vorbei, nur ich schien still zu stehen...
Es ging nicht voran, jeder Tag war grau und die Nacht hatte
ihren Zauber verloren.
Ich saß einfach nur da, Wochen lang, habe gehofft, besucht
und geweint.
Habe gestritten, gekämpft und war dazwischen...
Zwischen mir und dem Tod und dem Leben,
meine Welt wurde eintönig und ich fühlte mich in ihr nicht
mehr wohl.
Ich mochte die bunten Farben der Phantasie nicht mehr sehen
und auch nicht das Zwitschern der Vögel...
Der Schnee auf dem ich lief, der mich so hell anstrahlte und
mir die Sonne ins Gesicht zu werfen versuchte ekelte mich an.
Es fühlte sich falsch an in dieser Idylle zu wandern wo doch
ein Mensch aus meinem Leben gehen sollte...
Aber das Leben geht weiter und das Warten ist unendlich geworden.
Warten auf den Anruf es geht schlechter, Telefonate mit einem
Menschen der weiß das er sterben wird...
Das er gehen wird ohne das Schöne der letzen 9 Jahre sehen zu
dürfen...
Der einfach nur da lang und vermutlich selber kaum wahr nahm,
das er existiert...
Gestern telefonierte ich mit einem Menschen der mir so herrlich
bekannt vorkam, der lachte und sich klar anhörte...
Ich habe die Stimme und die Art zu reden vermisst!
Da war Leichtigkeit und Freude!
Freude aufs Leben...
Erwacht aus dem Schlaf, aus dem Dazwischen...
"Du hast mir Kraft gegeben mich nicht aufzugeben und es nochmal
zu versuchen, vielleicht bin ich dem Tod ja grade nochmal von der
Schüppe gesprungen..."
Dieser Mensch, der so lange fort gewesen,
den ich so lange nicht gekannt habe, der so lange dazwischen war,
ohne mich wahr zu nehmen, die Persönlichkeit die ich solange ver-
sucht habe zu finden, ist zurück - hoffentlich für länger.
Das erste Mal seit 9 Jahren habe ich mit meiner Mutter telefoniert
und nicht mit dem selbstzerstörerischen Dämon der sie unter sich begraben hat!
FUSION
fusion.F. - 6. Apr, 11:10
Die Nulllinie ist weg - endlich!
Aufgewacht und mitten drin, die Zeitverzögerung hat aufgehört
und das Gefühl eine halbe Stunde nach dem jetzt zu sein.
Nicht mehr gestern oder heute Morgen - Jetzt!
Und es fühlt sich gut an!
Es kribbelt...
Alles rund um zieht ein, gefragtes wird beantwortet und
gedachtes ausgesprochen, jetzt und nicht morgen.
Neuer Antrieb und Freude auf Morgen!
Kein Grau mehr und auch kein Schwarz.
Zurück zu mir! - nicht zu den Umständen..
Lachen, träumen und fliegen..
Der Klos im hals ist verschluckt und das Leben ist hier.
Farben sind zurückgekehrt und Erinnerungen glänzen wieder.
Vieles Verlorenes ist wieder aufgetaucht.
Der Ballast wurde unterwegs vergessen, einfach liegen gelassen
nach dem das Bewusstsein heim gekehrt ist *g*
In meine Welt - es fühlt sich wieder richtig an hier zu sein!
Jetzt ist das Chaos wieder da und es ist bunt und ich liebe es!!!
FUSION
fusion.F. - 26. Mär, 23:46
Des nachts kommt die Ungewissheit, eine schleichende Angst...
Wovor? Vorm Leben? vor Gedanken?
Unsicherheit... Einsamkeit.
Ich wollte gehalten werden, mich anlehnen und wenn nur an meine
eigene Stärke...
Aber wo ist sie hin?
Wenn die Gedanken kommen und einen wahnsinnig machen und
wach liegen lassen...
Man fühlt sich so allein und klein in der Dunkelheit...
Man fühlt sich in ihr und der Stille nicht mehr wohl-
nicht geborgen...
Und man denkt.
Unwillkürlich, ungefiltert, Angst einflößend... allein.
Seltsam in die Realität getaucht und denn noch
so weit davon entfernt...
Man will es abschalten und es schaltet sich erst ein...
Worte, Sätze, Begebenheiten, Situationen, Gespräche, Geschichten
Plötzlich gibt man sich selbst keinen Halt mehr und verlässt sich,
entfernt sich von sich selbst.
Fühlt sich leer und schutzlos...
Die Welt ist im Wandel - das Bewusstsein auch, mal wieder...
Ein fehlender Stein lässt den Fels spröde werden...
bis man ihn wieder flickt, neu verfugt...
Ich hasse diese Übergänge zu - zu was auch immer...
Ich hasse die Nächte in denen mein Kopf mich auffrisst mit
Sinnlosigkeit...
Die Nächte in denen Gedanken mich sterben lassen...
Die, in denen ich Angst habe...
Ich hasse die Nächte in denen Zeit verschwendet wird...
die Nächte in denen ich nicht schlafen kann...
Und ich hasse die Morgende nach eben diesen,
an denen die Welt noch grauer, kälter und unwirklicher scheint.
FUSION
fusion.F. - 8. Jan, 13:13
Tata! Phönix aus der Asche! Ich bin wieder da!
Mail:
„Hallöchen und guten Abend!!
Du wirst es nicht glauben!!
Also ich hab mich mal wieder neu erfunden...gerade eben!
Habe mir schon wieder die Haare geschnitten frei nach dem Motto neue Frisur neues Leben,obwohl ich das wohl eher neues Leben neue Frisur gemacht hab, aber egal!
Das Ergebnis zählt und es gefällt mir!
Endlich kann ich meine Leben wieder selbst in der Hand halten und wieder Franny sein!
Mit all den Eigenarten, all dem Lachen und all der Albernheit und natürlich nicht zu vergessen: mit all dem Hunger!*G*
Im Hintergrund steht natürlich immer noch alles andere, aber ich habe wieder die Möglichkeit zu denken was mir beliebt und in schönen Erinnerungen zu schweifen und meinen Gefühlen im positivem Sinne wieder Platz zu schaffen.
Ich kann mir wieder meine Welt zusammen schustern, in den buntesten Farben und mein lachen in mein Herz lassen!
ich kann wieder leben und atmen ohne von der Situation erdrückt zu werden!
das ist toll!!!
Ich kann wieder schlafen!einfach so!
Ich habe mich gestern Abend ins Bett gelegt und bin schnell und gut eingeschlafen und gut aufgestanden, danach hab ich in der Schule viel gelacht mit dem Treschen und ich habe viel gegessen und Kaffee getrunken und noch mehr gelacht und ich war mal wieder kreativ!
Danach habe ich Zu hause wieder gegessen und viel geschlafen, sogar ohne zu träumen, also ohne das es mir dadurch wieder schlecht geht...
Ich freu mich so das sich der Nebel vor meinen Augen gelichtet hat und ich wieder in die Ferne schauen kann!!!
Ich kann das erste mal seit Wochen behaupten, dass es mir gut geht und das ich es auch tatsächlich so meine!
Und ich geh weiter bergauf!!!
Jetzt erst recht!
Also ich wollt dir das doch nur mal eben erzählen und dir einen guten Start ins Wochenende wünschen!!!
Ich freu mich aufs We vor Weihnachten und sogar auf Weihnachten und überhaupt(ich sollte öfters in die Kirche gehen *lach*)
so ich drücke dich ganz fest und sage winke und bis später bald morgen oder wie auch immer!!!
Leben Achtung, die Franny kommt *g*
so winke dann mal für dich „
Ich glaub damit hab ich alles gesagt! *g*
Der große Knall kommt noch und bis dahin werde ich den Weg so
unbeschwert gehen, wie es eben geht!
FUSION
fusion.F. - 16. Dez, 11:50