Hinterm Mond gleich links

Montag, 12. April 2010

* 8

Sie hegte große Sympathie für viele Menschen, für die einen mehr

und für andere weniger, aber generell war sie Anderen gegenüber

gut gesinnt...

Egal wie sehr sie jemanden mochte, oder auch nicht, gab es Momente,

in denen sie liebte...

So auch bei ihm. Sie hatten ein eher freundschaftliches Verhältnis,

kannten sich schon lang und wussten trotzedem kaum etwas von

einander. Sie trafen sich dann und wann, lachten zusammen und

diskutierten über die verschiedenen Alltage, in denen sie sich meistens

grundlegend voneinander unterschieden. Sie sah ihn als Freund, verstand

sich gut mit ihm und mochte es in seiner Nähe zu sein...

Dann gab es Stunden, in denen sie sich näher standen als sonst.

In denen die Stille der Nacht sie neugierig machte. In denen sie sich

gegenseitig begehrten und in ihren Köpfen nichts anderes zu

existieren schien, als sie beide.

In solchen Momenten liebte sie...

Sie liebte ihn und das was er tat. Liebte seinen Körper, liebte es ihn zu

küssen und sich in seinen Augen und Armen zu verlieren...

Um sie herum verschwanden die Konturen und die Farben wandelten

ins Pastell.

Atmen, lauschen, fühlen, lieben... Nichts anderes tat sie dann.

Irgendwann kamen die Farben der Welt zurück und mit den ersten

Sonnenstrahlen des Morgens kehrten auch die Konturen wieder...

Atmen, lauschen, fühlen, leben...

Die Liebe wurde wieder zur Sympathie und brachte sie zu sich selbst

zurück.

Sie sah ihn an, betrachtete seine Augen und sah einen Freund.

Einen Freund, den sie lange kannte, von dem sie kaum etwas wusste und

in dessen Nähe sie sich wohlfühlte...

Sonntag, 7. März 2010

* 7

Es wurde langsam dunkel, je nähre die Nacht über ihren Himmel kroch...

Mit jedem Ticken der Uhr wurde das Warten unerträglicher.

Aufregung und Freude schürten die Flämmchen in ihrem Herzen...

Schon lange hatte sie dieses Gefühl verloren geglaubt...

 

Genauso wie ihre Freude, klopften leise kleine Ängste bei ihr an,

die nach diesem Rausch an Stärke gewinnen sollten...

 

So lag sie da, im Schimmer der vielen kleinen Lichter um sie herum.

Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut und seinen warmen Körper neben ihr.

Scheu und verstohlen betrachtete sie ihn immer wieder für den Bruchteil

einer Sekunde.

Wieder und wieder huschte ihr ein lächeln übers Gesicht...

Sie erzählten sich Geschichten und lauschten gemeinsam den Geräuschen

ihrer Nacht.

In seinen Armen wurde ihr warm, sie fühlte sich wohl und sicher.

...aufgehoben...

Ewig hätte sie dort liegen können.

Sie liebte es beinahe ihn zu küssen, zu riechen, durch sein Haar zu streichen,

zu hören wie er atmete...

 

Sie wollte ankommen, bleiben, ihre Freiheit teilen...

...doch sie hielt etwas davon ab...

Diese unendliche Weite, die sich hinter ihren Augen auftat,

machte ihr Angst...

 

In diesem Moment zerbrach etwas in ihr...

 

Worte, die sie so schonmal gehört hatte, drangen an ihr Ohr...

Hast setzte sich ihr in den Nacken, ließ ihren Körper leise und ihre Haut kalt werden.

Innerhalb von Sekunden zog sie die Mauer hoch.

Der Glanz aus ihren Augen, die Wärme aus ihrer Stimme, die Emotionen aus ihrem

Gesicht, all das verbarg sie nun dahinter...

Warf es in die lodernden Flammen ihres Herzens...

 

Diese Worte waren nicht nur in ihren Gedanken.

 

Äußerlich ganz still, begann die Rastlosigkeit in ihr zu brodeln...

Laufen, einfach nur Laufen...weg.

Dann kam der Stillstand, das Ticken der Zeit verstummte in den Räumen

ihrer Wohnung.

Mit diesen Worten war die Kälte eingezogen und zwischen sie getreten.

Mit ihr schlief sie ein, mit ihr wurde sie am Morgen wach und mir ihr wurde

sie allein gelassen...

...von ihm...

 

Sie hätte das Chaos gebraucht, alles, nur nicht diese Leere, die dieser Satz

mit dem Schließen der Tür, in ihr hinterließ.

Sonntag, 17. Januar 2010

* 6

Es war schon dunkel, als sie nach langer Fahrt endlich in ihrer leeren Wohnung stand...

Kaum da und schon fühlte sie sich einsam. Die letzten Tage im Kreise der Familie taten gut,

waren aber mit viel reisen verbunden und somit anstrengend.

Doch sie hatte sich entschieden allein zu sein.

Mit diesem Vorhaben legte sie sich bald ins Bett und schlief kurze Zeit später ein...

Am nächsten Morgen war sie dann da, die Nachricht, wie jedes Jahr, ein Stich ins Herz.

Und wieder begann eine Reise, in ihrem Inneren.

Sie packte ihre Sachen und fuhr zurück...

Sie suchte die Nacht.

 

Da stand er nun, wie aus dem nichts aufgetaucht. Es war jedes Jahr das selbe Spiel,

um die selbe Zeit und sie würde wie jedes Mal den selben Preis dafür zahlen, dessen

war sie sich sicher...

Denn noch spielte sie mit, mit ihm, mit sich und mit ihrem Herzen, aber das war ihr diese

Zeit wert, dafür gab sie sich auf, nur für diesen Moment...

Das ganze Jahr nicht gesehen, nicht gesprochen und trotzdem war es wie immer.

Eine tiefe Ruhe stellte sich in ihr ein und brachte ihre plagenden Gedanken zum schweigen.

Auch nach Jahren, verlor sie sich wie selbstverständlich im Klang seiner Stimme und seinen

Augen. Sie standen vor ihrer Vergangenheit und tauchten in gemeinsamen Erinnerungen.

Sie und er, sie waren es immer noch, nur Jahre älter. Mit anderen Erfahrungen, mit anderen

Menschen, einem anderen Bewusstsein.

Sie betrachtete faszinierend Momente aus einer anderen Zeit, fühlte sich wie damals, fiel

in alte Verhaltensweisen zurück.

Es war dieses Vertraute, was sie nun die Welt um sie herum vergessen lies...

Die Art wie er sie ansah-Bilder lebten in ihr auf, kribbelnd krochen ihr die Erinnerungen unter

die Haut und schürten ihr Verlangen noch einmal die Zeit um 10 Jahre zurück zu drehen...

Noch einmal das Gefühl zu kosten, das sie in dieser Zeit zurück gelassen hatte. Noch einmal

das unbeschwerte Mädchen sein, dass sie war, bevor ihr Leben einen Deal mit Murphy ein-

gegangen war. Sie wollte fliegen. Tanzen durch diesen Nebel in den er sie brachte...

So lag er da, auf ihrem Sofa, direkt neben ihr, als wäre es nie anders gewesen, als wären

die Jahre dazwischen gar nicht so lang gewesen.

Ihre Finger tasteten sich von Wirbel zu Wirbel an seinem Rücken entlang, ihr Fernseher

brabbelte vor sich hin und der Wind spielte mit den Schneeflocken sein übliches Spiel, so

wie jedes Jahr, während sie gedankenverloren in ihrer eigenen Welt wandelte.

Wieder fragte sie sich insgeheim was sie da tat, sie wusste wie es enden würde, sie wusste

wie leer sie sich nach seinen Besuchen fühlte, wie sehr sie die Realität danach erschlagen

würde...

Aber sie spielte mit, sie wollte es, sie wollte zurück und vergessen, das danach war ihr in

diesem Moment nicht wichtig.

Sein Kuss riss sie aus ihren Träumen. Erstaunt und überrascht erwiderte sie ihn, Wärme

flutete ihren Körper... Sie war dort wo sie hin wollte, in der Vergangenheit und im Jetzt, in

ihrer Nacht. Ihr alljährliches Deja-vu der Vertrautheit begann...

Seine Berührungen jagten ihr einen Schauer nach dem anderen über die Haut, während die

Welt vor dem Fenster aufhörte sich zu drehen.

Im Rausch des Altbekannten und der Neugier ließ sie los, ließ sie ihr Leben fallen und ruhen...

Für eine kurze Ewigkeit verloren die Lasten, die sie Tag für Tag mit sich trug an Gewicht,

zerrten nicht mehr an ihr und ließen ihre Gedanken los um sich später geordnet wieder

auf zu laden.

Das war nun ihre Auszeit, ihr Urlaub von sich selbst.

In solchen Stunden ließ sie ihre Seele baumeln, fühlte sich frei und doch zu hause...

Was danach kam, war für sie dann nicht mehr wichtig.

Solang sie sich das Kribbeln unter der Haut bewahrte, würde sie noch Tage auf den Wolken

durch die Nacht tanzen...

 

Durch ihre Nacht, die sie so liebte...

Freitag, 21. August 2009

* 5

Nun saß sie dort am Meer und lauschte der rauschenden Stille, die

sie eben nur dort fand.


Das Geräusch der Wellen, die sich vereinten,

an Sandbänken brachen, um schließlich alle Spuren

in ihren eigenen Zügen zu verwischen, genau wie sie

und ihre bessere Hälfte.

 

Da saß sie nun, selbst die Ruhe vor dem Sturm, Kraft tanken für

den bevorstehenden Umbruch, für den großen

Schritt im Leben, von dem sie so lange geträumt hatte.

Ein Abenteuer, eine Reise, ein neues Leben.


Mit ihr.

 

Sie war ihr Äquivalent, ihre Stütze und mehr als eine Freundin im

Leben und sie hatten beide vor ihr Leben zu teilen.

Weil es ihr gemeinsamer Traum war.

 

Darum hatte sie sich frei gemacht von allem. Um ihren Traum zu

leben und diesen Moment aus zu kosten bis ins letzte Detail.

 

Mit ihr gingen Mut, große Freude, Neugier, aber auch ein kleines

Stück Angst.


Mut, diesen Schritt aus den vertrauten 4 Wänden zu gehen, die

Straßen die sie so oft allein und gemeinsam

gegangen waren in Erinnerung zu behalten und hinter sich zu lassen.

 

Freude darüber, dass ein großer Teil ihres Zuhauses mit ihr ging,

mit ihr und der ständigen Begleitung ihres

kleinen Fräuleins.

 

Neugier gegenüber dem was nun kommt, was das Leben für sie

bereit hielt; mit der Angst des allgemeinem

Schiefgehens, da es im Leben nun mal immer anders kommt als

man denk; ganz besonders bei ihr!

 

Dennoch wird sie gehen, mit dem Wissen, dass sie alles schaffen

können, solange sie nur fest daran glauben und

zusammen halten.

 

Was nun bleibt ist die rauschende Stille des Meeres, in der sie sich

verlieren wird um es zu verlassen,

um Spuren zu hinterlassen, die so prägend für sie selbst sein

werden, dass sogar ein Meer ihrer Selbst sie nicht

zu verwischen im Stande wäre...

Dienstag, 10. März 2009

* 4

Sie hat lange darüber nachgedacht...Über diese Stunden...

Sie hat es gedreht und gewendet, hat es von hier und da betrachtet, hin und her geschoben.

Vieles kann sie nachvollziehen, einiges nicht, anderes versteht sie gar nicht und zu einigem

hatte sie keine Antworten weil ihr die Luft zu oft fehlte.

Und nun, wo ihr der Regen auf die Seele prasselt und die Dunkelheit der Nacht in sich hinein

kriechen lässt, fallen ihr alle Antworten vor die Füße, weil die Beweggründe für ihr Handeln mehr

als subtil waren und sind...

So oft fragt sie sich warum sie es tat, warum sie ausbrach aus ihrer heilen Welt und ihre Ausflüge

machte. Fragte sich was sie suchte und diese Frage stellte sie sich oft nicht allein.



Was meint er was sie suchte?



Glaubte er das sie durch ihren Urlaub ihre Abenteuer lebte um danach an einen anderen Ort zu

reisen und das nächste Paradox im Chaos zu erschaffen?

Nein, sie war sich sicher, sie war keine Abenteuerin und auf der hunrigen Suche nach Gelegenheiten.

Sie wollte nicht nur den Moment, denn sie hasste Momente, die durch ihr Leben flogen nur um sie bald

darauf wieder zu verlassen. Sie war nicht der Mensch der mit einem von Momentaufnahmen

gesprenkeltem Herzen durchs Leben lief und glücklich damit war.


Er hingegen war bisher immer der Mensch, dessen Leben nur so durch die Momente fegte...


Sie wollte keine Momente besitzen und auch nicht durch sie hindurch fallen.

Aufregender fand sie den Gedanken sich in einem Moment fest zu setzen und aus ihm Erinnerungen

zu schaffen, etwas das bleibt, etwas das sie geben konnte und wieder bekam.


Das war auch das was sie in dieser Dunkelheit tat, sie lag da und spürte die Wärme,

hörte sein Atmen...

Und das war etwas, was sie nur für sich tat und was ihr keiner nehmen konnte.

Und wieder fragte sie sich warum sie das tat, warum sie wieder genau zu diesem Zeitpunkt Urlaub

machte von ihrem Leben...

Das letzte Mal als sie das tat, war sie unglücklich damit, hatte geweint.

Nun wusste sie warum, warum sie genau jetzt und genau hier lag, neben ihm.

Weil es richtig war.


Weil es ihre Hoffnungen schürt Erinnerungen zu schaffen und es nicht nur Momentaufnahmen für sie

waren...

Montag, 9. März 2009

* 3

...

Sie weint, dicke Tränen kullern ihr über die Wangen...

Er schaut sie schweigend an.

* Du weißt nicht wie das ist...

+ Wie was ist?

* Alles, einfach alles! Wir sind doch nichts halbes und nichts ganzes!

+ Aber es ist doch toll was wir haben, oder nicht?

* Ja schon, aber es fehlt so viel... Ich bin trotzdem noch allein...

+ Du bist doch nicht allein, ich bin doch hier.

* Nein bist du nicht. Du bist eine Momentaufnahme an einem Wochenende,eine Millisekunde meines ganzen

Lebens und sobald ich dir den Rücken kehre bist du weg!

+ Wir sehen uns doch aber immer wieder...

* Und was ist mit der Zeit dazwischen? Was ist mit den Tagen und Wochen an denen wir uns nicht sehen?

Was ist mit den ganzen Menschen die unsere Wege kreuzen? Deine Wege?

+ ...

 

* Ich kann das so nicht mehr lange... Ich will mein Herz verschenken und es nicht auf der Zunge durch

die Welt tragen, ich will Sicherheit und ganz vorallem will ich niemanden teilen...

+ Das will ich doch auch, irgendwann, nur eben nicht jetzt. Später.

* Siehst du, das ist das Problem, irgendwann und später.

+ Warum ist das denn jetzt ein Problem? Du wusstest das doch...oder?

* Sicher... ich weiß immer so vieles und trotzdem nichts...

 

* Es gab da eine Zeit, da hätte ich dir meine Welt zu Füßen gelegt, hätte dich in mein Herz geschlossen...

+ Warum erzählst du mir das jetzt alles?

* Weil ich immer noch hier bin, weil wir immer noch irgendwie wir sind und wir beide andere Ziele haben,

weil wir nicht bei wünsch dir was sondern bei so isses sind...

+ Was willst du mir jetzt damit sagen?

* ...

 

* Wir stehen uns gegenseitig im Weg, oder du mir, oder ich mir irgendwie selber,... Wegen dir. Wegen diesen

scheiß Momentaufnahmen, wegen diesen Stunden die mir so viel geben.

Und danach ist alles nur schlimmer, danach ist Leere und das will ich nicht...

+ Es ist also alles meine Schuld! Ich habe dir gesagt, das ich niemals sehen möchte das du wegen mir

weinst, weil es das einfach nicht wert ist, und jetzt... ich...

 

* Nein, es liegt nicht an dir...es liegt am Herz

Mittwoch, 18. Februar 2009

* 2

Es war soweit, sie hatte den Entschluss gefasst und kurzer Hand ihre Sachen zusammen gepackt

um wieder einen ihrer Ausflüge in die andere Welt zu machen, wie so oft.

Denn irgendwie fuhr sie tatsächlich in eine andere Welt, in der sie alles um sich herum sein lassen

konnte wie es war, ohne sich darum scheren zu müssen, was es war...

Manchmal nannte sie ihre Ausflüge sehr liebevoll Urlaub.

Urlaub von ihrem Leben, vom Alltag, von Famlilie und einfach von allem, denn da wo sie hin wollte

gab es genau genommen nicht viel -aber es war das kleine Tüpfelchenauf dem i der ihrem Leben,

mit dem sie eigentlich zufrieden war, manchmal fehlte.

Urlaub eben.

 

Sie liebte dieses kribbelige Gefühl, das ihr beim Gedanken an den Abend über die ganze Haut huschte.

So saß sie nun im Zug am Fenster, lauschte noch ein wenig der Dunkelheit und den zusteigenden Fahr-

gästen bevor sie sich ihrem Buch und ihrer Musik zu wand.

Es schneite...

Sie liete den Schnee, liebte es wie er das grau der Welt mit seiner Decke in einen liebevollen

Schlummer hüllte und es unschuldig und rein machte...

Andererseits machte ihr dieser Anblick doch ihre Einsamkeit bewusst, wenn sie durch die Flocken

die wohlige Wärme der Nachbarhäuser betrachtete und merkte wie kalt ihr war.

Doch heute sollte es anders sein, heute würde sie nicht alleine sein.

 

Manches mal fragte sie sich auf ihren Wegen was sie da tat, warum sie ständig wieder dort hin fuhr?

Was suchte sie dort? Würde sie jemals etwas finden?

Doch nach Nächten wie diesen waren diese Fragen verschwunden...nicht beantwortet, aber irgendwie

schienen sie nicht zu existieren.

Die, in denen sie sich aus Sucht nach Nähe beinahe den Schlaf raubten, in denen sie sich nicht

los ließen und die oftmals viel zu kurz waren, aber sie ließen sie mit einem Lächeln und innerem Frieden

durch den Morgen tanzen.

Dienstag, 3. Februar 2009

* 1

Ein Tag wie jeder andere-fast-sie würden sich sehen, und sie freuten sich drauf, er und sie...



Als sie ankam war ihr nicht nach zuhause, sie fühlte sich fremd, oder fremder als sonst, war aber

auch nichts neues.



Sie beide hatten eben diese Tage an denen es merkwürdig war, an denen sie sich irgendwie schlechter

nahe kamen als sonst, Tage an denen das relativ oberflächliche Gespräch noch oberflächlicher wirkte.

Seltsam. Es gab natürlich auch Tage in die andere Richtung, in die Tiefe, aber so ein Tag war heut nicht...


Genau genommen war es auch Abend, als sie durch die vertraute Tür marschierte...

22 Uhr, er kam von der Arbeit und das Haus war voll, sie hingegen kam Freunden am andren Ende der

Stadt und hatte eigentlich vor, den Mist der letzten Tage unten auf der Straße liegen zu lassen, was sie

auch tat, augenscheinlich war auch noch einiges anderes vor der Tür geblieben...

Unter anderm wohl ihre Wärme, denn ihr war fürchterlich kalt. Vielleicht war es ja auch die Kälte die diese

Nacht zwischen ihnen schlafen wollte und sie miteinander nicht warm werden lies...

Trotz dieser mehr oder minder manchmal recht merkwürdigen Platzhalter zwischen ihnen, fanden sie immer

zusammen...

Im Bett

Und so lagen sie mitten in der Nacht da und hatten einen dieser zahlreichen und doch leider viel zu seltenen

wunderbaren Momente des Zusammen seins, des Zufrieden seins, in ihrer "Freundschaft". Er legte seinen Kopf

im Halbdunkeln auf ihr Becken, sie legte ihren eigenen auf seinen Oberschenkel... so lagen sie da und schauten

sich zwischen ihren Körpern an und schwiegen...

Sie dachte an all das was er mal war und nie sein würde, an das was da mal war, dieses Gefühl getragen zu

werden, das Gefühl das ihr noch Tage nach ihrem Treffen ein schelmisches Lächeln ins Gesicht zauberte und

sie nachts träumen ließ. Fragte sich was er jetzt war, was sie jetzt waren und was fand sie?

Definitiv alles außer eine Antwort...

In welcher Welt er sich befand, ließ sich schwer sagen, er sah zufrieden aus, schien aber nicht wirklich

anwesend während er ihr so ins Gesicht starrte...als hätte er sich für den Moment in irgendetwas verloren.

Der Sex und diese Augenblicke des Stillstehens danach, war das einzige was sie verband. Die einzige Zeit die

sie annähernd in der selben Welt wandelten...



Nachts wachte sie oft auf, sie hatte selten durch geschlafen in seinem Bett, doch die ruhigen Nächte hatten

sich 6 Monate nach ihrer ersten Nacht verabschiedet - weil sie sich verabschiedete, innerlich. Ob es seine kalte

Nähe war, die ihr die Unruhe in die Nacht trieb? Denn als sie nach Wärme suchend aufwachte, ihre Arme um

seinen Körper schlang, stellte sie fest, das seine Haut trotz der Decke seltsam kühl war...



Als sie das nächste mal die Augen aufschlug, fand sie sich in einem leeren Bett wieder, stand auf, zog sich an

und schlenderte in die Küche. Die aufgehende Sonne, die sie durchs Fenster beobachte, brachte ihr am

strahlend blauem Himmel Hoffnung auf die nächste Nacht - allein.

An diesem Morgen trank sie keinen Kaffee, verabschiedete sich flüchtig und trat nach draußen, in ihre eigene Welt.

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