Sonntag, 6. April 2008

Das Leben kehrt wieder - nach dem es nie wirklich gegangen war?

Ich habe gestern mit einen Menschen telefoniert,
mit dem ich seit 9 Jahren nicht mehr wirklich geredet hab...
Den ich seit 9 Jahren nicht mehr wirklich kannte...
Ich habe sehr lange den selbstzerstörerischen Verfall dieses Person
hilflos mit angesehen...
Aber wo war da die Person die ich einst so liebte und die mir
das Leben gab, die mir sagte du bist das Größte was es gibt auf
der Welt?

Dazwischen?

Zwischen Verfall und Tod und Medikamenten und Alkohol...
Da glaubte ich an manchen Tagen diesen einst so wundervollen
Menschen gesehen zu haben, für einen Augenblick.
Hinter dem ganzen Hass und dem Schmerz gab es noch was?
Ich war mir sicher, da musste etwas sein.
Ein Mensch verschwindet nicht einfach so und ist trotzdem da,
eine Persönlichkeit löst sich nicht einfach auf...
Sie schläft, ist eingenebelt, halb versunken, aber irgendwo
ist sie noch.

Dann klopfte letztes Jahr der Tod an die Tür dieses Menschen
und warf mich aus meinem Leben...
Alles rauschte an mir vorbei, nur ich schien still zu stehen...
Es ging nicht voran, jeder Tag war grau und die Nacht hatte
ihren Zauber verloren.
Ich saß einfach nur da, Wochen lang, habe gehofft, besucht
und geweint.
Habe gestritten, gekämpft und war dazwischen...
Zwischen mir und dem Tod und dem Leben,
meine Welt wurde eintönig und ich fühlte mich in ihr nicht
mehr wohl.
Ich mochte die bunten Farben der Phantasie nicht mehr sehen
und auch nicht das Zwitschern der Vögel...
Der Schnee auf dem ich lief, der mich so hell anstrahlte und
mir die Sonne ins Gesicht zu werfen versuchte ekelte mich an.
Es fühlte sich falsch an in dieser Idylle zu wandern wo doch
ein Mensch aus meinem Leben gehen sollte...

Aber das Leben geht weiter und das Warten ist unendlich geworden.
Warten auf den Anruf es geht schlechter, Telefonate mit einem
Menschen der weiß das er sterben wird...
Das er gehen wird ohne das Schöne der letzen 9 Jahre sehen zu
dürfen...
Der einfach nur da lang und vermutlich selber kaum wahr nahm,
das er existiert...

Gestern telefonierte ich mit einem Menschen der mir so herrlich
bekannt vorkam, der lachte und sich klar anhörte...
Ich habe die Stimme und die Art zu reden vermisst!
Da war Leichtigkeit und Freude!
Freude aufs Leben...
Erwacht aus dem Schlaf, aus dem Dazwischen...
"Du hast mir Kraft gegeben mich nicht aufzugeben und es nochmal
zu versuchen, vielleicht bin ich dem Tod ja grade nochmal von der
Schüppe gesprungen..."

Dieser Mensch, der so lange fort gewesen,
den ich so lange nicht gekannt habe, der so lange dazwischen war,
ohne mich wahr zu nehmen, die Persönlichkeit die ich solange ver-
sucht habe zu finden, ist zurück - hoffentlich für länger.

Das erste Mal seit 9 Jahren habe ich mit meiner Mutter telefoniert
und nicht mit dem selbstzerstörerischen Dämon der sie unter sich begraben hat!

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